Pressemitteilung zur Informationsveranstaltung in Müdesheim
Der Vorstand der Bürgerinitiative „Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg (B26n) e.V“ und Beiräte aus dem Raum Arnstein sprachen im Nachgang über die Informationsveranstaltung am 14.11.2019 in Müdesheim. Der Besuch mit rund 60 Teilnehmern, vorwiegend aus dem Werntal, und die sachliche Diskussion bewertete man als gut. Erfreulich war die Teilnahme von Bgm Sauer und von drei Stadträten aus Arnstein.
Entlastung im Werntal ohne B26n möglich?
Bei der Informationsveranstaltung referierte der stellvertretende Vorstand Armin Beck über den aktuellen Planungsstand der B26n und zeigte alternative Bausteine für eine Verkehrsentlastung im Werntal auf. Neben Durchfahrtsverboten für den LKW-Transitverkehr >7,5t stellte Beck einen vorgezogenen Ausbau der Autobahn A7, sowie eine höhere LKW-Maut auf Kreis-, Staats- und Bundesstraßen als auf Autobahnen in den Raum. Weiterhin nannte Beck Tempo 30 in den Orten, die Reaktivierung der Werntalbahnlinie für den Personenverkehr, eine Verbesserung des ÖPNV-Angebots in der Region und den Ausbau des Radwegenetzes.
Generell halten die BI-Vertreter eine ähnliche Verkehrsentlastung mit den von Beck genannten Bausteinen für möglich, wie durch eine B26n. Und dies schneller, billiger und umweltverträglicher.
Anhand von Gutachten zeigte Beck, dass die B26n für Arnstein zwar eine Entlastungswirkung in der Ortsdurchfahrt (-1700 Kfz/Tag) hätte, im Gegenzug würden allerdings die Anwohner der Bücholder Straße in Heugrumbach mit +2600 Kfz/Tag mehr belastet (siehe Grafik). Die Entlastung in der Ortsdurchfahrt von Arnstein würde darüber hinaus durch Mehrverkehr mit der „Neuen Arnsteiner Mitte“ vollständig aufgehoben. Beck zeigte sich deshalb überzeugt: „Arnstein braucht ein Verkehrskonzept. Die B26n entlastet die Stadt Arnstein nicht signifikant“.
Beck erinnerte auch daran, dass sich der LKW-Verkehr trotz B26n weiterhin durch Halsheim, Binsfeld, Thüngen und über Billingshausen und Birkenfeld seinen kürzesten Weg zwischen A7 und A3 suchen könnte. Sollte sich der Bund als Geldgeber in den nächsten Jahren auf eine Verkehrswende besinnen, bestünde sogar das Risiko, dass der erste Bauabschnitt bis Müdesheim ein Dauerzustand bleibt.
In der anschließenden Diskussion stellte Bgm Sauer die Notwendigkeit der B26n für Arnstein heraus und appellierte, gemeinsam für eine verträgliche Lösung mit B26n durch Main-Spessart einzutreten. Wie diese aussehen könnte und Mehrbelastungen westlich von Karlstadt vermieden werden, ließ er offen. Für den Landkreis Würzburg sprach er sich für einen Verzicht der B26n zwischen Karlstadt und der A3 bei Helmstadt aus.
Der Arnsteiner Stadtrat Keidel sah keine Alternative zur B26n, da alle Entlastungsvorschläge der Stadt Arnstein durch das staatliche Bauamt in der Vergangenheit abgelehnt wurden. In der Diskussion forderten Anwohner aus dem Werntal dennoch sich weiterhin für ein generelles Tempolimit 30 in den Ortsdurchfahrten und stationäre Geschwindigkeitskontrollen einzusetzen. Beck merkte hierzu an, dass er aus eigener Erfahrung wisse, dass dies in vielen anderen Bundesländern bereits üblich sei.
Gemeinsam für sofortige Entlastung eintreten
In der Nachbetrachtung konnten die BI-Vorstände durchaus gemeinsame Ziele von BI und Stadt Arnstein erkennen. So hofft die BI auf ein gemeinsames Eintreten gegenüber dem staatlichen Bauamt, um schnellstmöglich ganztägig Tempo 30 in den Orten und stationäre Geschwindigkeitskontrollen zu erreichen.
Für die Aktiven in der Bürgerinitiative ist das maßgebende Ergebnis des Abends, dass gemeinsame Forderungen mit der Stadt Arnstein möglich sind, um die beste Lösung für die Region und eine Verkehrsentlastung im Werntal zu erreichen.
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