Pressemitteilung zum Gespräch im Ministerium am 12.09.2019
BI gegen die B26n: „MSP-Politiker kaufen mit der B26n die Katze im Sack“
Vertreter der Bürgerinitiative gegen die B26n sprachen im bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr mit Amtschef Helmut Schütz über die B26n. Neben Schütz nahmen aus dem Ministerium Peter Weywadel und Manfred Kinberger, sowie Baudirektor Dr. Stefan Lehner vom staatlichen Bauamt Würzburg am Gespräch teil.
Einig war man sich, dass der Klimaschutz stärker im Bewusstsein der Menschen angekommen ist. Erwin Scheiner von der BI sprach sich aufgrund der Umweltzerstörung und Klimaschädlichkeit deshalb auch gegen den Bau der B26n aus. Mehr als 200 Hektar Flächenversiegelung durch die B26n und ihrer Zubringer, dazu neu generierter Kfz-Verkehr sprechen gegen den Bau.
Reinhard Rauch von der BI stellte den Nutzen der B26n für die Wirtschaft im Kreis Main-Spessart in Frage. Fünf Minuten Fahrzeitersparnis zur A70 bringen keinen zählbaren Vorteil. Das Geld wäre sinnvoller in den Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Verbesserung bestehender Straßen in der Region investiert. Anhand der neuesten Verkehrsprognosen vom staatl. Bauamt ergibt sich durch die B26n auch keine spürbare Entlastung für die Anwohner der B19 oder für die Stadt Würzburg, so Rauch.
Schütz erläuterte: "Die gegenwärtige Planung und Bauabsicht der B26n ergibt sich aus dem Bundesverkehrswegeplan, u.a. in Folge der Forderung der IHK Würzburg-Schweinfurt und von Politikern aus dem Landkreis Main-Spessart. Der durchgängige Bau der B26n mit 2-/3-streifigem Querschnitt von der A7 bis zur A3 ist der Auftrag der Politik. Die ausführenden Behörden arbeiten gemäß dem Auftrag an der durchgängigen Realisierung in verschiedenen Planungs- und Bauabschnitten. Anders als in der alten Planung ist die B26n nun keine Autobahn mehr bzw. hat keinen autobahnähnlichen Aufbau.“
Weywadel ergänzte: „Der 2-/3-streifige Querschnitt ist das Resultat aus dem Prüfauftrag aus der landesplanerischen Beurteilung. Die B26n verfolgt in dieser Bauform nicht mehr das Ziel einer Entlastung der A7 und des Biebelrieder Kreuzes, um den 6-streifigen Ausbau von A7 und A3 zu vermeiden. Die B26n werde mit dem geänderten Querschnitt eine geringere Entlastung für Würzburg bringen. Dies ist in der jetzt geplanten Form auch nicht mehr eine vorrangige Zielsetzung der B26n."
Die BI-Vertreter sprachen auch Mehrbelastungen in Ortsdurchfahrten durch den Bau der B26n an. Mit jedem Bauabschnitt der B26n würde zusätzlicher Tranistverkehr in die Region fließen, der dann nachfolgende Orte belastet, wenn nicht vorher oder zeitgleich das nachgelagerte Straßennetz ertüchtigt wird. Die BI Vertreter erkundigten sich deshalb nach der Finanzierung dieser Maßnahmen. Dazu erläuterte Schütz, dass hier immer das Prinzip der Mittelfreigabe nach den jeweiligen haushaltspolitischen Gegebenheiten gilt.
Vorstände der Bürgerinitiative gegen die B26n bewerteten die Gesprächsergebnisse im Nachgang und sehen mehr denn je die Notwendigkeit für regionale Verkehrslösungen ohne B26n.
Wesentliche Teile ihrer ursprünglichen Ziele wird die B26n nicht mehr erfüllen. Und das bei bei gleich gebliebener Naturzerstörung und gestiegenen Baukosten.
Das Risiko nicht rechtzeitig realisierter Verbesserungen im nachgelagerten Straßennetz tragen allein die betroffenen Menschen. Die verantwortlichen Politiker aus dem Kreis Main-Spessart bestellen mit der B26n "die Katze im Sack"für die Menschen in der Region, so die BI.
Die zuständigen Ministerien in Berlin und München schieben die Verantwortung für ein Umdenken und zukunftsfähige Verkehrslösungen den politischen Mandatsträgern aus dem Landkreis Main-Spessart zu. Diese betreiben aber weiter rückwärtsgewandte Verkehrspolitik.
Aus Sicht der BI ist eine nachhaltige und zukunftsfähige Verkehrspolitik nicht erreichbar, wenn die Verantwortung dafür in die lokale Zuständigkeit geschoben wird. Der Bau neuer Transitstraßen für die Lösung lokaler Verkehrsprobleme, nur weil der Bund diese Straßen finanziert ist Verkehrsplanung von gestern. Heutige und zukünftige Probleme werden so nicht gelöst, sondern verstärkt. So gesehen ist diese Politik aus Berlin und München nichts anderes als zusätzliche heiße Luft in Zeiten der Klimaerwärmung, so die BI.
Die komplette Zusammenfassung des Gesprächtermins in München finden Sie hier
Einen Kommentar schreiben