Blog zu Themen rund um die B26n

Christoph Vogel und die B26n

von Reinhard Rauch

Als letzten Landratskandidaten möchte ich die Aussagen von Christoph Vogel von den freien Wählern zur B26n unter die Lupe nehmen.
Christian Baier von B90/Grüne wird es mir nicht übel nehmen wenn ich seine Aussagen zur B26n nicht kommentiere. Er hat sich gegen die B26n ausgesprochen. Damit gibt es bei ihm für mich als B26n-Gegner auch nichts zu meckern.

Als gebürtiger Steinfelder kennt Christoph Vogel das Buchental ganz gut. Auch die Stelle an der die MSP-Spange (=Bauabschnitt 3) den Wald auf der Kohlplatte und das Buchental schneiden könnte. Und sicher kennt er auch die Streuobstwiesen am Rande vom Romberg bei Sendelbach, die ebenfalls dem Zubringer zum Opfer fallen würden. Ob er dabei ins grübeln kommt? Hier die Bilder der beiden Stellen:

Bei der Podiumsdiskussion am 18.02.2020 in Lohr erklärte Vogel zur B26n „dass nicht nur der erste Bauabschnitt der B26n bis Karlstadt gebaut werden dürfe, weil so viel Verkehr auf die nachgeordneten Straßen gebracht werde, ohne abfließen zu können. Vogel glaubt nicht, dass die B26n den Kreis wirtschaftlich entscheidend voranbringen wird. Es gehe darum, die Menschen in den Orten zu entlasten, indem der Verkehr um die Dörfer herumgeleitet werde. Es gehe darum, "die verträglichste Trasse" zu bekommen.“

Christoph Vogel glaubt nicht an einen signifikanten wirtschaftlichen Vorteil durch die B26n. Da stimme ich ihm zu.
Christoph Vogel geht’s um die Entlastung vom Werntal und Steinbach. Das würde ich auch begrüßen.
Christoph Vogel geht’s um die Findung der verträglichsten Trasse. Hier ist's dann vorbei mit meiner Zustimmung..

Wer bei Verkehrsentlastung im Jahr 2020 nur an neue Straßen denkt und lediglich die "verträglichste Trasse" sucht, auf der anderen Seite aber von besserem ÖPNV, Klimaschutz und Reduzierung der Flächenversiegelung spricht, der offenbart mehrere Probleme.
1. Wie soll der ÖPNV attraktiver gegenüber der Fahrt mit eigenen Aoto werden, wenn man das Autofahren durch Straßenneubau bequemer und schneller macht und dafür pro Kilometer Straße 10 Mio € ausgibt, bei barierrefreiem Bahnhaltepunkten aber 500 T€ für zu viel hält?
2. Keine Ausgleichsmaßnahme kann 220 Hektar Asphalt der B26n ausgleichen und brächte die oben gezeigte Natur zurück. Die Fläche wäre versiegelt und damit die negativen Auswirkungen für die Grundwasserneubildung und das Klima vorhanden. 
3. Man kann so lange suchen, wie man will. Die B26n würde durch den Verlauf in Ost-West-Richtung und dann ab Karlstadt in Nord-Süd-Richtung immer Orte belasten, weil es Abkürzungsrouten zur A3 gibt. Es gibt keine verträgliche Lösung. Man müsste immer weiter neue Straßen bauen. Und man hätte damit weitere gravierende Eingriffe in die Natur und an manchen Stellen wäre es wahrscheinlich unmöglich (z.B. Rechtenbach, Frammersbach)

Die Aussagen von Christoph Vogel mögen auf den ersten Blick vernünftig erscheinen, bei genauer Betrachtung sind sie unglaubwürdig.

Wer, wie Vogel, die B26n mit einer Entlastung von Steinbach verbindet, der muss sich auch die Frage stellen, weshalb sich kein Straßenbauer über Jahre um eine Entlastung für Steinbach gekümmert hat?
Erst seit man die B26n der Region "verkaufen will", wird die Entlastung für Steinbach und die dritte Mainbrücke den Lohrer Stadträten als "Möhre vor die Nase gehängt".

Diese entscheiden dann recht einfach: Bezahlen soll die neue Straße der Bund und gerodet werden soll der Steinfelder Wald. Zusätzliche Verkehrsbelastungen wären im Buchental und bei Hausen.
Manche Lohrer Stadträte möchte man da fragen, ob sie auch anderen Varianten der MSP-Spange über Steinbacher Gebiet befürworten würden. Oben am Buchenberg bei Steinbach? Oder südlich um Steinbach und dann hinunter zum Sportplatz? Oder mit einer dritten Mainbrücke östlich von Steinbach in Richtung Sackenbach? Eine Variante, die 2011 von den Straßenplanern untersucht und verworfen wurde.
Das sind doch alles ebenso schlechte Varianten, wie die MSP-Spange durch das Buchental und den Steinfelder Wald.

Entlastung von Orten vom Durchgangsverkehr muss heutzutage auch anders möglich sein. Z.B. durch einen besseren öffentlichen Personen-Nahverkehr. Gerade auch im Werntal durch Nutzung der bestehenden Werntalbahnlinie für den Personenverkehr.
Oder für Steinbach durch Verlagerung der Pendler zwischen Karlstadt und Lohr in die bestehende Bahnlinie. Oder durch einen attraktiven Werksverkehr für die Bosch-Rexroth-Beschäftigten.
Und auch eine teilweise Rückverlagerung des Gütertransports ins Schiff (Schwenk-Zement) und auf die Bahn muss möglich sein. Und ein weiterer Teil des LKW-Verkehrs durch die Orte könnte mit einer intelligenten Maut, um den LKW-Transit-Verkehr auf bestehenden Autobahnen zu bündeln, reduziert werden.

Nur so geht’s ohne weitere Naturzerstörung und Flächenversiegelung, die wir uns nicht mehr leisten können.
Das sollte Christoph Vogel als Wald- und Brunnenbesitzer nur zu genau wissen.

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 2 und 3.

Im letzten Blog vor der Kommunalwahl 2020 geht’s um die Aussagen zur B26n von Bürgermeisterkandidat Benedikt Kaufmann von den Freien Wählern.

Wie steht Bürgermeisterkandidat Michael Hombach von der CSU zur B26n?
Wenn Sie seine Meinung zur B26n noch nicht kennen, suchen Sie doch einfach mal über Google...

Wie steht Stefan Rümmer, Bürgermeisterkandidat für Karlstadt von der SPD, zur B26n?

Als gebürtiger Steinfelder kennt Christoph Vogel das Buchental ganz gut. Auch die Stelle an der die MSP-Spange (=Bauabschnitt 3) den Wald auf der Kohlplatte und das Buchental schneiden würde. Weshalb befürwortet er dennoch den Bau der B26n?

Seine Aussagen hatten sicher mit den höchsten Unterhaltungswert. U.a. träumte er bei der Podiumsdiskussion in Billingshausen von der B26n als Teil einer Magistrale Prag – Frankfurt

Pamela Nembach sagt, dass die Industrie im Kreis eine attraktive Straßenanbindung brauche. Marktheidenfeld prosperiere aufgrund seiner guten Anbindung. Auf der anderen Seite ersticke Arnstein im Durchgangsverkehr. Dort könne man im Ort kaum noch die Straße überqueren.

Main-Spessart braucht eine gute Ost-West-Verbindung. Die B26n ist eine Chance für die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises und wichtig sei ihr aber auch, dass um die verträglichste Lösung gerungen werde, sagt Sabine Sitter.

Position der BI pro B26n und ihres Vorsitzenden Manfred Goldkuhle im Laufe der Zeit

Faktencheck B26n: MdB Alexander Hoffmann (CSU)

Falk Piller, Planer beim staatlichen Bauamt in Würzburg, entkräftet die Befürchtung, der Saupurzel werde von der B26n zerschnitten: "Wir bleiben dort auf der bestehenden Straße." Stimmt diese Aussage?

Rudi Hock: eingefleischter Befürworter der B26n führt wirtschaftliche Gründe für den Bau der B26n an. Liegt er damit richtig?

Viele kennen das Märchen von der Entlastung von Würzburg oder den Umlandgemeinden an der B8 oder B19 durch eine B26n.

Hier geht es zur Auflösung der IHK-Märchenstunde (im Kapitel 1 zur Luftreinhaltung, Kapitel 2 folgt in Kürze)

Zur Pressemitteilung von MdB Alexander Hoffmann in der Main-Post vom 10.11.2018:
Überschrift "Hoffmann wirft BI Verweigerungshaltung vor"
Untertitel: Geharnischte Stellungnahme des CSU-Abgeordneten.

Meine persönliche Meinung zur Pressemitteilung vom 10.11.2018 lautet: Wofür stehen Sie Herr Hoffmann? Wo sind ihre Sachargumente?

Einstimmig hat der Karlstadter Stadtrat Forderungen zur B 26n beschlossen. Er wendet sich gegen die geplante Salamitaktik der abschnittsweisen Planfeststellung

Link zum  Artikel in der Main-Post oder unter

https://www.mainpost.de/regional/main-spessart/Resolution-zur-B-26n;art772,10070436

Straßenbauamt stellte am 28.06.2018 drei Varianten einer Umfahrung von Steinbach vor.

Postkartenaktion abgeschlossen - Postkarten wurden dem Karlstadter Bürgermeister Dr. Paul Kruck mit einigen Forderungen übergeben. Hier geht's zum Bericht.

10000 Kfz pro Tag zusätzlich auf der Karolingerbrücke und Straßenbauamt hat keine Lösungen.